Seifenblase

Corporate Social Responsibility (CSR)

Bei den Auseinandersetzungen um die Entwicklung der ISO 26000 "Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung" hatte sich in Österreich eine Allianz der „Anspruchsgruppen“ Arbeit, NGOs und Verbraucher gebildet. Diese Gruppierungen haben die ISO­-Norm entschieden als zu schmal­brüstigen „Bauchladen der Optionen“ ohne klare und substanzielle Empfehlungen (Anforderungen gibt es keine, da es ein Leitfaden ist) abgelehnt. Diese sind auf tiefstem Niveau und stellen eigentlich einen Rückschritt bezogen auf gesetzliche Regelungen in Europa dar. Die darauf aufbauende ON-Regel 192500 (2011) geht inhaltlich kaum darüber hinaus. Treibende Kräfte bei deren Entwicklung waren - neben multinationalen Konzernen, die sich ein grünes Image verpassen wollten - Berater und Zertifizierer, die auf Geldsegen hofften, wenn sie den Unternehmen beim Bauen grüner Fassaden helfen.

Der Leiter des Büros des Verbraucherrats (Franz Fiala) war im Zeitraum März 2011 bis April 2015 auch Vorstandsvorsitzender des Netzwerkes Soziale Verantwortung (NeSoVe), ein Zusammen-schluss zivilgesellschaftlicher und gewerkschaftlicher Organisationen, das sich damals sehr kritisch mit dem Thema CSR auseinandergesetzt hat. Unter anderem hat er einen Preis für die verantwortungsloseste Organisation (Person, Institution, Unternehmen) des Jahres - den „Schandfleck“ - initiiert: schandfleck.or.at. Er wurde erstmals im Februar 2013 vergeben. Leider wurde er später eingestellt (insgesamt fünf Preis-verleihungen). Der Verbraucherrat ist auch kein Mitglied von NeSoVe mehr.

Franz Fiala war auch führend an der Ausarbeitung der Broschüre "Corporate Social Responsiblity - Schein oder Nichtschein – Das ist hier die Frage!" beteiligt. Sie wurde 2012 publiziert und stellt eine fundamentale Kritik des von der Wirtschaft propagierten CSR-Modells dar (eine der wenigen verfügbaren) und zeigt, dass CSR im Wesentlichen ein Schwindel ist. Das gilt - wie eine Studie des Verbraucherrates gezeigt hat - auch für den Bereich des sogenannten "verantwortlichen Investments" (siehe unten). So wie der Begriff "Nachhaltigkeit" heute eigentlich nur noch bedeutet, dass sich manche Leute nachhaltig die Taschen füllen...

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